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Jun 13

Rezension – Knödelblues – Oma Eberhofers bayerisches Provinzkochbuch (Rita Falk)

Der Polizistenalltag ist hart, selbst im niedersten Niederbayern. Und wenn dem Franz das auf den Magen schlägt, dann geht er zur Oma. Denn da gibt s was Gscheits zum Essen: Schweinsbraten mit Knödel oder Kalbshaxn oder Krautwickerl oder Dampfnudeln, richtig urig bayrisch und omamäßig eben. Und jetzt hat sie sie endlich aufgeschrieben, ihre Rezepte. Und ist mit fast neunzig tatsächlich noch Kochbuchautorin geworden, die Oma.

Als großer Fan von Rita Falks Krimis um Kommissar Eberhfer war dieses Kochbuch für mich Pflicht. Die Oma zählt zu meinen Lieblingscharakteren und ihre Kochkünste sind in Niederkaltenkrichen legendär.

Das Kochbuch gliedert sich in die Rubriken

  • Mit Speck fängt man Mäuse – …bayerische Schmankerl
  • Alles aus dem Garten – …natürlich nicht dem Papa sein Tabak!
  • Was der Franz besonders mag – …nicht nur die Susi
  • Festtagsschlemmereien – …geht für Franz zur Not auch ohne Leopold
  • Aufgewärmt schmeckt’s noch viel besser! – …und Resteessen
  • Naschkatzenfutter – …und das Hammerfrühstück
  • Ein paar Grundrezepte – …so wie sie meine Oma schon gekocht hat

Ich habe inzwischen aus allen Rubriken mindestens ein Rezept ausprobiert und bin dabei kein einziges Mal enttäuscht worden. Die Gerichte schmeckten durchweg sehr gut und die Rezepte ließen sich leicht nachkochen, da alle Vorgänge einfach und klar beschrieben sind.
Bei jedem Rezept sind natürlich die Zutaten aufgelistet und schrittweise die Zubereitung erklärt. Mitunter mit typisch bayerischen Begriffen, die für alle nicht bayerischen Köche aber übersetzt werden. Das sorgt für uriges Flair beim Lesen und macht einfach auch Spass.

Eines muss man zu fast allen Rezepten aber ganz klar sagen: Oma Eberhofers Küche ist ausgesprochen deftig und gehaltvoll. Köche, die stets auf die schlanke Linie achten, werden oft die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Ich brate zB nie in Butter, in der bayerischen Provinz ist das aber scheinbar so. Das Wort „Olivenöl“ fällt nicht ein einziges Mal 😉
Fans bayerischer Hausmannskost dagegen kommen mit den Niederkaltenkirchener Rezepten sicher voll auf ihre Kosten.

Obwohl es ein Kochbuch und kein Krimi ist, verbreitet es trotzdem den typischen Eberhofer-Niederkaltenkirchen-Charme, den die Fans der Krimireihe so sehr schätzen. Das liegt daran, dass man im Kochbuch nicht nur Fotos der Gerichte findet, sondern auch Aufnahmen „aus Niederkaltenkirchen“. Beispielsweise bekommt man einen Blick in die Metzgerei vom Simmerl gewährt, in Omas Garten, auf den uniformierten Franz (allerdings nur teilweise oder von hinten) oder auf verschiedene Requisiten aus der Gegend. Das ist wirklich gut gemacht, denn die Fotos zeigen zwar Elemente der Krimis, verraten aber nie zu viel und geben auch nie zu viel von den Charakteren preis. So kann man seine Vorstellung der Eberhofers behalten. Es wird einem keine Vorstellung aufgedrängt.
Die Gerichte selbst sind selbstverständlich auch nicht mit Silberbesteck und weißen Servietten in Szene gesetzt, sondern urig und folkloristisch mit beispielsweise  karierten Tischtüchern und auf Holztischen.

Ich habe das Kochbuch tatsächlich erst einmal wie ein ganz normales Buch durchgelesen und mir die schönen Bilder angeschaut, die mir das Eberhofer-Universum ein wenig anschaulicher gemacht haben. Erst danach ging es ans Rezeptestudieren. Das Kochbuch liest sich ebenso vergnüglich wie die Krimis. Das Vorwort hat natürlich die Oma übernommen und sie erklärt auch die Rezepte. Am Rand finden sich aber jedes Mal witzige Aussprüche der übrigen Familienmitglieder wie den Franz, den Leopold oder von Freunden wie dem Simmerl und der Susi. Der Spass kommt hier also ganz sicher nicht zu kurz.

Auch vom Cover her erinnert das Kochbuch sehr an die Krimis, speziell an Band 1 den „Winterkartoffelknödel“. Ich mag diesen Look, der so gut zu den Geschichten passt. Das Kochbuch hat einen Schutzumschlag, aber auch das Buch an sich ist mit dem gleichen Motiv bedruckt. Auch wenn der Umschlag vielleicht mal in der Küche sehr gelitten hat, hat man ohne ihn so trotzdem noch ein schönes Kochbuch im Regal. Eine gute Idee!

Fazit:   Ich habe noch kein solch vergnügliches Kochbuch gelesen. Den Fans vom Eberhofer empfehle ich es wärmstens! Aber auch (Freizeit)köchen, die gerne mal etwas Deftiges auf den Tisch bringen. Alle ausprobierten Rezepte waren leicht nachzukochen und die Gerichte schmeckten prima.

 Diese Rezension entstand im Rahmen des Amazon Vine Produkttesterprogammes!


Titel: Knödel-Blues – Oma Eberhofers bayerisches Provinz-Kochbuch
Autor: Rita Falk
Seiten: 192
Verlag: Christian Verlag
ISBN: 978-3862441273
Preis: 24,95 (HC)

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