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Aug 15

Rezension – Raum 213 – Arglose Angst (Amy Crossing)

Die Eerie High sieht auf den ersten Blick aus wie eine normale Schule, doch ein Zimmer ist das personifizierte Böse: Raum 213. Jeder, der diesen Raum betreten hat, musste die Hölle durchleben – oder hat es nicht überlebt! Madison kann ihr Glück kaum fassen: Sie ist auf eine exklusive Party eingeladen, auf der auch ihr großer Schwarm Elijah sein wird! Aber die Party findet in Raum 213 statt – und jeder weiß, dass in diesem Raum unheimliche und lebensgefährliche Dinge passieren können. Madison geht das Risiko ein und rutscht schnell von der Party ihres Lebens in einen unfassbaren Albtraum.

Band 1 dieser Reihe konnte mich zwar nicht komplett begeistern, war aber von der Grundidee her immerhin so interessant, dass ich an der Serie drangeblieben bin.
Wenn man den Vorgänger kennt, dann weiß man natürlich bereits, dass mit diesem Raum 213 an der Eerie High School irgendetwas nicht zu stimmen scheint. Dass es dort zu seltsamen Vorfällen gekommen ist und dass die wildesten Gerüchte kursieren, die man als Schüler dort besser ernst nehmen sollte. Kennt man Band 1 nicht, so ist das aber kein Problem. Man kann problemlos mit diesem Teil in die Reihe einsteigen, denn er gibt einem genau wie Band 1 alles nötige Wissen über Raum 213 dafür an die Hand. Außerdem dreht sich die Geschichte um andere Figuren. So sind auch in dieser Hinsicht keine Vorkenntnisse nötig.
Bereits auf der dritten Seite hält Madison die geheimnisvolle Einladung zur Party in Raum 213 in der Hand, die mit dem Satz “Bewahre Stillschweigen, sonst könnte das deine letzte Party gewesen sein…und sei pünktlich!” endet.  Weil das Verbotene schon immer einen besonderen Reiz ausgeübt hat, beschließt Madison wider besseren Wissens zur Party zu gehen. Außerdem wird auch ihr großer Schwarm Elijah mit von der Partie sein. Zunächst ist die Geschichte also eine relativ normale Teenie-High-School-Lovestory, was zumindest für mich etwas Klassisches hat. So etwas habe ich früher geliebt und heute versetzt es mich stets um die paar Jahre zurück, was ich wirklich schön finde.
Schon als sich die eingeladenen Kids abends vor der Schule treffen, geschieht Seltsames. Niemand ist da um sie in die Schule zu lassen. Wer hat sie eingeladen? Dann taucht der seltsame Sohn des Hausmeisters auf (den ich schon ganz schön gruselig fand) und lässt sie hinein. Ich weiß noch ganz genau, wie gruselig ich meine alte Grundschule früher fand. Entsprechend gut konnte ich Madisons Angst nachvollziehen als sie durch die dunklen Flure zu Raum 213 gehen. Hier war also schon die erste Gänsehaut fällig.
In Raum 213 angekommen, sieht zunächst alles nach einer ganz normalen Party aus. Musik, Alkohol, Tanzen und Knutschen, besser könnte es nicht sein. Doch dann kommt es zu einem schrecklichen Zwischenfall und plötzlich wollen alle nur noch raus aus Raum 213. Da entfaltet dieser sein unheimliches Eigenleben. Die Tür lässt sich nicht mehr öffnen, die Lichter fallen teilweise aus und die Musik verändert sich. Was wird noch geschehen?
Ich fand das sehr anschaulich und eindringlich beschrieben. So konnte ich mir gut vorstellen, wie es in diesem finsteren Raum mit den zuckenden Lichtern und der psychedelischen Musik sein muss, wenn man nichts mehr richtig sehen und hören kann. Wenn also quasi die wichtigsten Sinne in solch einer Situation ausgeschaltet sind. Ich konnte die Panik der Kids gut nachvollziehen und fand besonders die Erscheinungen gruselig, die sie sehen. Sei es eine Fratze im Fenster oder auch ein Kreuz auf dem Schulhof. Anfangs versuchen sie noch, Ruhe zu bewahren, aber all das sorgt schnell dafür, dass die Stimmung kippt und Panik aufkommt. Zu lesen, wie einige der anfangs so vernünftigen Kids regelrecht den Verstand zu verlieren scheinen, das ist nicht ohne!
Das Geheimnis um Raum 213 wird natürlich auch in diesem Band (noch?) nicht aufgelöst, dafür bekommt man aber eine Antwort auf die Frage, wer hinter der Einladung und dem dramatischen Vorfall steckt. Wer an den Einladungen beteiligt war, hatte ich mir zwar schon gedacht, aber wer das Drama angezettelt hat, das hat mich doch überrascht. Ich fand nur das Motiv etwas schwach, zumal das vorher nicht mal angedeutet wird. Also denke ich wie Madison, dass der Raum selber auch seinen Teil dazu beigetragen hat, dass die Party so ausgeufert ist.

Band 1 habe ich mir noch eingeteilt um ihn besser genießen zu können. Bei Band 2 ging das nicht und ich habe ihn in einem Rutsch gelesen. Aber ich habe länger dafür gebraucht als es beim ersten Teil sicher gedauert hätte. Denn als die Party ihre verhängnisvolle Wendung nimmt, ist es mit den Dialogen, die sich so leicht lesen lassen, weitestgehend vorbei. Stattdessen wird beschrieben, was vor allem Madison in dem Raum sieht und erlebt, und solche Schilderungen lesen sich naturgemäßig nicht so flott. Sonst bin ich kein Fan davon, aber hier wirkt die Story genau deshalb so gut, weil die Ereignisse in Raum 213 so intensiv beschrieben werden.

Ich weiß immer noch nicht, was es mit der Covergestaltung dieser Reihe auf sich hat. Nach Thriller sieht das auch bei diesem zweiten Band nicht aus. Aber aus den roten Farbklecksen kann man mit etwas Phantasie wenigstens Blutstropfen machen. Enttäuschend fand ich es, dass dieses Mal kein Downloadcode für das eBook beilag.

Fazit: Kurz und knapp: wow! Ein super spannender und gruseliger zweiter Band, der seinem Vorgänger spielend den Rang abläuft. Lediglich am Ende offenbarte sich eine kleine Schwäche, die für mich aber nicht sonderlich ins Gewicht fiel. Die Reihe steigert sich, was mich wirklich freut und mir Lust auf Band 3 und 4 macht, die sicher bald gelesen werden.


Titel: Raum 213 (02)) – Arglose Angst
Autor: Amy Crossing
Seiten: 159
Verlag: Loewe Verlag
ISBN: 978-3785578728
Preis: 7,95 (Broschiert)

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