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Jul 07

Rezension – Dark Heroine – Dinner mit einem Vampir (Abigail Gibbs)

darkheroineDiese Nacht verändert Violets Leben für immer: Mitten auf dem Trafalgar Square in London geschieht ein furchtbarer Mord, und die 18-Jährige ist die einzige Augenzeugin. Erfolglos versucht sie, vor den Tätern zu fliehen – und wird in ein abgelegenes Herrenhaus verschleppt, das von nun an ihr Gefängnis ist. Doch Violets Kidnapper sind keine Menschen, sondern Vampire, faszinierend und todbringend zugleich. Der charismatische Blutsauger Kaspar hat besondere Pläne mit Violet, denn sie ist Teil einer gefährlichen Prophezeihung. Wird sie sich Kaspar hingeben, um zur sagenumwobenen dunklen Heldin zu werden – oder hat er Violets Mut unterschätzt, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen?

Dieses Buch habe ich gelesen, weil ich vorher so viele Vorschusslorbeeren darüber gehört hatte. Vor allem in die Richtung, dass die Geschichte endlich mal eine andere Art Vampirgeschichte sei. Das gab mir Hoffnung, denn die ganzen romantisch-weichgespülten Blutsauger bin ich ziemlich leid.
Entsprechend groß waren natürlich meine Erwartungen.
Die Geschichte beginnt auch ganz verheißungsvoll. Kaum hat man ein paar Seiten gelesen, steckt man gemeinsam mit Violet in einer seltsamen und gefährlichen Situation, aus der man zunächst überhaupt nicht schlau wird. Das sorgt für Spannung gleich von Anfang an. Und die Brutalität des Überfalls gab mir weiterhin Hoffnung, hier auf Vampire zu treffen, wie sie ursprünglich mal gedacht waren.
Wenig später lernt man dann Vampir Kaspar kennen, in dessen Haus Violet von nun an gefangen ist. Mir hat es gefallen, dass er sich nicht binnen kurzer Zeit in Liebesschwüren zu Violet ergeht. Ganz im Gegenteil macht er einen ausgesprochen ruppigen Eindruck. Violet hat mir ebenfalls gefallen, weil sie so schön selbstbewusst und energisch wirkt. Ich mag es nicht (mehr), wenn Mädels angesichts eines attraktiven Vampirs sofort dahinschmelzen. Das gab es einfach schon zu oft. Von daher hatte „Dark Heroine“ für mich durchaus etwas erfrischend Neuartiges an sich. Zurück zu den Wurzeln der Vampirgeschichten quasi.
Lange Zeit fand ich die Geschichte wirklich spannend. Vor allem habe ich mich die ganze Zeit gefragt, wieso Violets Vater so wenig unternimmt um seine Tochter zu befreien. Zudem gab es einige brenzlige Siatuationen für Violet und irgendetwas scheint in Kaspars Familie vor sich zu gehen, das mit Violet zusammenzuhängen scheint. Ein wenig kann man da natürlich spekulieren, denn der Titel des Buchs gibt ja schon einen Hinweis, aber was es genau damit auf sich hat, das stellt sich erst nach und nach heraus. Über den gesamten Geschehen liegt eine düstere und bedrohliche Atmosphäre. Wenn ich an die Geschichte zurückdenke, kommt mir die Farbe Schwarz in den Sinn. Ehrlich gesagt, war es mir doch etwas zu viel der Düsternis. Den Humor, der angeblich in der Geschichte steckt, habe ich leider nicht entdecken können. Das finde ich sehr schade.
Das ist aber nicht der einzige Grund, wieso mich „Dark Heroine“ nicht komplett überzeugen konnte. Der zweite wesentliche Grund ist, dass es mir zum Ende hin schlichtweg zu komplex wurde. Alleine schon, alle Figuren auf die Reihe zu kriegen! Ich weiß schon jetzt, dass ich -sollte ich Band 2 lesen- Probleme haben werde, mich an alle zu erinnern und sie richtig einsortieren zu können. Dann sind da noch die Zusammenhänge und Verstrickungen. Dafür, dass davon lange nichts zu erahnen ist, geht es in der Hinsicht zum Ende hin in die Vollen. Ich hoffe, ich konnte mir das Nötigste merken. Und zuletzt noch wurde es mir schon wieder zu viel mit Vampiren und Dhampiren und und und. Da war für mich das anfänglich Neuartige ein ganzes Stück weit dahin.

Ich habe lange für das Buch gebraucht. Das ist ein recht deutliches Zeichen, dass es mich nicht so ganz fesseln konnte. Dabei liest es sich gut. Violet hat eine angenehm jugendliche und anschauliche Art zu erzählen. Viele Kapitel sind auch aus Kaspers Perspektive geschrieben. Sie klingen düsterer und leicht bedrohlich. Das sorgt für Abwechslung. Ich hätte mir noch einige Dialoge mehr gewünscht. So hat das Buch einen sehr wuchtigen Eindruck bei mir hinterlassen.

Auch das Cover präsentiert sich düster. Ich finde ja, dass Schwarz und Blutrot immer gut zu einem Vampirbuch passen. Ansonsten gibt das Motiv nichts über die Geschichte dahinter preis.

Fazit:  Die Geschichte begann vielversprechend mit einer spannenden Situation und sympathischen Charakteren. Leider blieb es für mich nur bis zu dem Moment spannend als die Story wie aus dem Nichts einen Sack voll Figuren, Zusammenhänge und Verstrickungen hervorzauberte. Im Verhältnis dazu geht es zuvor wirklich sehr ruhig zu. Entsprechend erschlagen habe ich mich gefühlt. Ich bezweifle, dass ich all diese Details zum Erscheinen von Band 2 noch auf die Reihe kriege. Daher denke ich, werde ich den zweiten Band wohl nicht mehr lesen. Zudem habe ich den angekündigten Humor vermisst, sodass die Geschichte bei mir insgesamt einen finster-tristen Eindruck hinterlassen hat.

Diese Rezension entstand im Rahmen des Amazon Vine Produkttesterprogramms!


Titel: Dark Heroine – Dinner mit einem Vampir
Autor: Abigail Gibbs
Seiten: 608
Verlag: Ink Egmont
ISBN: 978-3492702973
Preis: 16,99

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