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Apr 21

Rezension – Leberkäsjunkie (Rita Falk)

leberkaesjunkieSchluss mit Fleischpflanzerln von der Oma oder mit »Warmen« vom Simmerl – die Cholesterinwerte vom Eberhofer sind so hoch wie die Laune im Keller. Dazu macht die Susi ihm Stress mit dem Sprössling: knallhart durchorganisierte Besuchszeiten, da kennt sie kein Pardon.
Und dann dieser grausame Mord an einem Fremden in der Pension von der Mooshammer Liesl, der mit Brandpaste beschmiert und bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt wurde. Warum hatte sich dieser Gast nach Niederkaltenkirchen verirrt? Und warum wollte man ihn so brutal aus dem Weg schaffen? Als ausgerechnet der angolanische Fußballspieler Buengo vom FC Rot-Weiß Niederkaltenkirchen unter Mordverdacht gerät, nimmt der Eberhofer die Ermittlungen auf.

Zunächst erstmal ein ganz großes „Tut mir leid“, dass die Leserattz so lange pausiert hat was Rezensionen angeht. Ganze zwei Monate. Wahnsinn! Irgendwie fehlten mir Zeit und Lust zum Lesen. Das soll sich aber nun wieder einpendeln.
Das fällt umso leichter, wenn man mit einer Besprechung zu einem Buch aus einer absoluten Lieblingsreihe wieder loslegt
In diesem siebten Fall hält eine Brandleiche Eberhofer schwer auf Trab. Da an selbiger Brandpaste nachgewiesen wird, ist ziemlich klar: hier war ein Mörder am Werke. Hier ist nicht einfach durch ein Unglück die Pension der Mooshammerin abgebrannt!
Ich weiß noch, wie ich den ersten Fällen von Franz Eberhofer vorgeworfen habe, dass das ganze Drumherum ständig davon ablenkt. Und so unterhaltsam wie dieses Drumherum auch ist, das sollte bei einem Krimi eben nicht so sein. Inzwischen hat die Reihe sich in dieser Hinsicht wirklich gemacht! Speziell bei diesem Fall ist es mir aufgefallen, dass die Geschichte trotz aller Ablenkungen immer wieder recht zügig zum Krimi zurückfindet. Das sorgt einmal klar für Spannung, aber eben auch dafür, dass die Handlung griffig wirkt. Da kann man gut mitknobeln und bleibt durchweg gespannt und neugierig auf den Verlauf und das Ende dieses Falles.
Unterstützt wird Eberhofer einmal mehr durch Rudi Birkenberger. Und wenn der Franz zwischendrin nicht selber zugeben würde, dass Rudi durchaus ein cleveres Kerlchen ist, müsste ich mich an dieser Stelle ernsthaft beschweren. Birkenberger hat nämlich -auch wenn er oft übereifrig ist- etwas, das Franz oft gänzlich fehlt: Ehrgeiz, Motivation und Lust auf erforderliche Ermittlungen. Und solch ein „Kollege“ an der Seite schadet Eberhofer defintiv nicht.
Selbstverständlich bekommt man auch hier wieder einiges aus Eberhofers Privatleben geboten. Und das hat es durchaus ebenfalls in sich. Zwangsdiät, das eher kühle Verhätnis zur Susi, sein Vater, der mit einer Verdächtigen seinen zweiten Frühling erlebt und dann auch noch mit der Mooshammerin unter einem Dach leben. Da sind Turbulenzen und zahlreiche lustige Vorfälle und Dialoge vorprogrammiert. Ich habe wieder mal richtig lachen müssen bei dieser Geschichte. Genau das ist auch einer der wesentlichen Gründe, wieso ich diese Krimirehe so mag. Sie macht einfach riesigen Spass!
Und bitte, bitte, liebe Rita Falk, tritt dem Franz ordentlich auf die Füße! Es kann doch wirklich nicht sein, dass bald so viele Fremde in Niederkaltenkrichen einfallen und alles reibungslos und ohne mörderische Vorfälle über die Bühne geht!

Wie nicht anders zu erwarten, liest sich auch dieser siebte Fall weg wie nichts. Und das trotz zahlreicher Dialoge mit ordentlich Dialekt. Eberhofer erzählt eben einfach so wie ihm der Schnabel gewachsen ist und das liest sich herrliche leicht und schnell. Die Dialoge lockern zusätzlich auf. Und die Kapitel haben wieder eine verführerische Länge, bei der man immer denkt ach, eines noch und dann ist man auch schon beim Ende angekommen. Am Ende sind ein Glossar gewisser Begriffe und Rezepte abgehängt.

Das Cover ist dieses Mal in typisch bayerisch Blau-Weiß-Rot kariert gehalten. Das passt prima! Der Feuerlöscher macht neugierig. Was hat es denn damit auf sich bei einem Krimi? Und das Leberkäsbrötchen mit dem Salatblatt daneben deutet eines von Eberhofers rein privaten Problemen an.

Fazit:  „Leberkäsjunkie“ hat mir einmal mehr richtig gut gefallen! Die Geschichte lässt den Fall niemals zu lange aus dem Auge. So bleiben die Spannung und eine griffiger Eindruck durchweg bestehen. Das war nicht immer so in dieser Reihe, daher klar ein Daumenhoch dafür. Aber natürlich geschieht auch in Eberhofers Privatleben wieder eine ganze Menge, was für Turbulenzen und viel Witz und Spass sorgt.


Titel:  Leberkäsjunkie
Autor: Rita Falk
Seiten:  320
Verlag: dtv
ISBN: 978-3423260855
Preis:  15,90 (broschiert)

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